Recycling von Kunststoffen
Aktualisiert am 22 September 2022 | Autor: Diana Tran
Wir verwenden jeden Tag Plastik und kommen nicht aus dem Alltags-Kunststoffe heraus – von Gemüse mit Plastikumhüllung im Supermarkt und PET-Flaschen bis hin zu Trinkhalme, Einkaufstüten oder sogar zu unserem Personalausweis und Kinderspielzeug. Dass das für die Umwelt nichts Gutes bedeutet, sollte jedem klar sein, aber der Verzicht auf Plastik scheint gar nicht einfach zu sein.
Kunststoff-Recycling: Vor- und Nachteile
Vorteile der Recycling von Kunststoffen
- Schont die Umwelt, Kunststoffe landen nicht in die Natur, sondern werden entsorgt.
- Alternative Kunststoffe mit Maisstärke sind zwar kompostierbar, allerdings brauchen sie länger als herkömmlicher Kompost.
- Plastik ist leicht, ob in der Ware oder Transportwagen. Dies kann zu Energieeinsparung führen.
- Plastik ist wärmeisolierend und kann den Raum, den Verlust von Wärme aber auch Kälte bis zu 70 % reduzieren.
- Kunststoff ist günstig.
Nachteile der Recycling von Kunststoffen
- Bei der Herstellung von Kunststoff werden eine große Menge an Energie und Rohstoffe wie Erdöl genutzt.
- Kunststoffe sind nicht immer biologisch abbaubar und landen daher überwiegend am Meer. Je mehr diese in die Natur gelangen, desto höher ist der Schaden für alle drei Parteien: Umwelt, Mensch und Tier.
- Plastik zersetzt sich im Laufe der Zeit zu Mikroplastik und beeinträchtigt unsere Gesundheit. Diese hat bereits Auswirkungen auf das Meeresleben wie Fischen. Mikroplastik ist in Kosmetikprodukten enthalten.
Im Jahr 2020 wurde ca. 4,3 Millionen Tonnen Kunststoffverpackung in Deutschland produziert. Aus der unten stehenden Grafik heraus können Sie sehen, wie viel Kunststoffpackmitteln und Verpackungsfolien in Deutschland produziert wurde.
Recycling von Kunststoffen: Was bedeuten die Kunststoff-Recycling-Zeichen
Den sogenannten Recycling-Code finden Sie meist auf Verpackungen im Supermarkt. Sie besteht aus drei Pfeilen, eine Nummer in der Mitte und eine Abkürzung des Materials.
Nachfolgend haben wir Ihnen eine Tabelle erfasst, an der Sie sich orientieren können:
Kunststoff- Recycling-Zeichen |
Kürzel & Bezeichnung | Recycling von Kunststoffen |
01 | PET = Polyethylenterephthalat | Gebräuchlichste Kunststoff für Einweggetränkeflaschen.
Recycelt zu: Fasern, Möbeln, Lebensmittelbehältern, solange keine gefährlichen Verunreinigungen enthält. |
02 | HDPE = Polyethylen High-Density | Insbesondere im Verpackungsbereich zu finden.
Recycelt zu: Abflussrohre, Shampooflaschen, Recyclingbehälter. |
03 | PVC = Polyvinylchlorid | Wird gefunden in Vinyl-Schallplatten oder für die Herstellung von Fensterrahmen.
Recycelt zu: Bodenbelägen, Kabeln, Spielzeug wie Kunststoffpuppen, Bremsschwellen. Hinweis: Verbrennen Sie niemals PVC, da sie Giftstoffe (Chlorwasserstoff „Salzsäure“) freisetzen kann. |
04 | LDPE = Polyethylen Low-Density | Wird in Einkaufstaschen oder Möbel gefunden.
Recycelt zu: Müllsäcke, Bauholz, Bodenfliesen. |
05 | PP = Polypropylen | Vor allem in einigen Joghurtbehältern oder Strohhalmen.
Recycelt zu: Bürsten, Fahrradständern, Tabletts. |
06 | PS = Polystyrol | Auch bekannt als Styropor und ist in bspw. Eierkartons oder CD-Hüllen zu finden.
Recycelt zu: Schaumstoffverpackungen, Isolierung, Plastikbesteck. |
Tipp: Sie können unsere Recycling-Code-Infografik auf diese Seite schnell und gratis herunterladen.
Warum kann man nicht alle Kunststoffe recyclen?
Darüber hinaus liegt es daran, dass nicht alle Kunststoffarten recycelbar sind. Kunststoffabfälle sollten Sie deshalb sortenrein trennen, um diese wiederverwerten zu können.
In der gelben Tonne ist nicht immer nur Kunststoffabfälle zu finden, sondern auch andere Fremdstoffe, weshalb es den Recyclingprozess erschwert. Demzufolge können Sie viel dazu beitragen, wenn Sie eine saubere Mülltrennung führen:
- Gelber Sack: bspw. Verbundmaterialien
- Restmüll: bspw. Kugelschreiber
- Sperrmüll: bspw. Spielzeuge
In der Sortieranlagen werden die Kunststoffarten mit der vertikalen Ballenpresse in Ballen gepresst. Darüber hinaus gibt es 4 Methoden, das Verfahren zu durchführen:
Energetisches Recycling
Mechanisches Recycling
Chemisches Recycling
Biologisches Recycling
Kunststoff-Recycling-Preise
Die geringe Rohstoffverfügbarkeit in Deutschland ist nach wie vor knapp und der ungebrochene Preisanstieg das Recycling von Kunststoffen steigen auf Höchststände. Gründe hierzu ist die enorme Nachfrage, aber geringe Produktionskapazitäten als auch Produktionsausfälle bei Zulieferern. Aus der Recherche heraus haben sich die Preise der Kunststoffe um über 70 % erhöht und obendrein kommen noch Transport- und Logistikkosten, die massiv gestiegen sind.
Plastiksteuer: Die Abgabe beläuft sich auf 0,80 Euro pro Kilogramm der angefallenen, nicht recycelten Kunststoffverpackungsabfällen.
Auf diese Seite können Sie die Preisspiegel in Echtzeit ansehen.
Kunststoff-Recycling Ankauf
Die vertikale Ballenpresse presst verschiedene Materialien, wie Kunststoff oder Karton zusammen, wodurch aus Abfall Wertstoff werden. Mit der recyelbaren Ballen können Sie Einnahmen generieren.
Hervorragender Lösungsansatz für Unternehmen
Viele Unternehmen möchten für Ihren eigenen Versand von Produkten auf Kunststoff verzichten und setzen sich dementsprechend sachgerecht um das Thema Recycling von Kunststoffen auseinander.
Mithilfe der Kartonschredder können Sie ganz einfach Altkartonagen in umweltfreundliche Verpackungen herstellen und somit gegen Plastik ersetzen. Die Anschaffung lohnt sich, wenn Sie Ihre alten Kartons ein zweites Leben geben möchten, da die Investition sich schon nach kurzer Zeit amortisiert.
Von Recycling.com/ 22 September 2022